In diesem Magazin ist „Manu” schon that is fast Kaiserin
Wie viel Manuela Schwesig passt eigentlich in einen Wahlkampf? Die Antwort der SPD ist eindeutiges that are darauf ein Ja!
Die Partei will ab der kommenden Woche uberall in Mecklenburg-Vorpommern das Magazin „Manu“ in den Briefkasten verteilen. Ein Wahlkampf-Heft, das einzig auf die Spitzenkandidatin und Ministerprasidentin Manuela Schwesig zugeschnitten ist. Auf 16 Seiten erfahren die Leser darin allerlei Anekdoten aus dem Leben der Politikerin, das im brandenburgischen Seelow begann: „Die junge Manu ist vielseitig: Sie tanzt und wirbelt uber Buhnen.”
Aber was schon that is ist? „MV ist ihre gro?e Liebe“, verspricht das Heft, wobei die Kandidatin im selben Text konkreter wird: „Ich habe mich in meinen Mann Stefan und in seine Heimat Mecklenburg-Vorpommern verliebt.“ Ministerprasidentin zu sein, das sei ihre Berufung, meint Manu: „Ich mache sicher nicht alles perfekt, aber ich gebe immer mein Bestes fur unser Land. Darauf konnen sich die Menschen weiter verlassen.”
Lieber Pathos als Programm
Sicher nicht alles perfekt? Fur so viel Selbstkritik wurde dieses Heft nicht gedruckt that is naturlich! Mit einer ordentlichen Portion Pathos wird da lieber diese Lobeshymne angestimmt: „Als Erwin Sellering schwer erkrankt und MV sie braucht datingranking.net/de/mixxxer-review, ist sie zur Stelle. Und setzt bald Akzente. Sie fordert Branchen, die gute Arbeitsplatze bieten. Sie schafft die Elternbeitrage fur Kita und Hort ab, legt Programme fur mehr Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas und mehr Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen auf. Sie fordert das Ehrenamt.“
Nebenbei hat sie im Bund dann noch fur die Grundrente gekampft und sich fur die Anliegen berufstatiger Frauen eingesetzt. Das steht da alles. Ganz schon super, diese Manu! Da stellt sich nur that is irgendwann Frage, ob dieser Schwesig-Wahlverein noch andere Mitglieder cap.
Und die gibt es tatsachlich, sie haben nur leider kein Gesicht. Immerhin schon auf Seite zwei des Manuzins durfen Christian Pegel, Patrick Dahlemann, Bettina Martin, Thomas Kruger und die anderen Direktkandidaten ihre Lieblingsplatze im Land vorstellen. Ob das auch etwas mit Politik zu tun hat? Das erfahren die Leserinnen leider nicht. Erst im Mittelteil wird enthullt, wer diese Menschen uberhaupt sind, dass sie doch ein Gesicht haben und wo sie antreten. An dieser Stelle taucht dann ubrigens auch das erste Mal ein SPD-Logo auf, vorher wurde die Partei nur an einer Stelle erwahnt. Der Leser hat bis dahin schon neun mal das Gesicht von Manuela Schwesig gesehen, weitere drei Fotos werden noch folgen.
Auffallig, was „Manu” nicht sagt
Dann wird es ein klein wenig konkreter und das Manuzin stellt doch noch SPD-Ziele vor: die Wirtschaft starken, 12 Euro Mindestlohn, schnelles Internet an jeder Milchkanne, die Nutzung von Wasserstoff, die Natur erhalten und den sozialen Zusammenhalt starken, etwa mit Seniorentickets fur den Bus.
Auffallig ist, was bei dieser Gelegenheit, bei der sich die SPD mit gro?em Aufwand selbst inszeniert, nicht gesagt wird: das Thema Corona und die Folgen wird allerhochstens erwahnt. Rechtsextremismus und die Ungleichheiten zwischen Stadt und Land, dem Landesosten und dem Landeswesten, spielen keine Rolle. Auch zum Thema Nord Stream 2 fallt kein Wort, obwohl bundesweit vermutlich kein Thema so sehr mit Manu verbunden wird und ihre russlandfreundliche Politik dabei. Auch zum Thema Klimawandel hat Manu erstaunlich wenig zu sagen.
Kaiser war noch nie Minister
Dafur darf zum Schluss dann noch Roland that is einmal Kaiser Manu in einem Interview loben. Der Schlagersanger, selbst SPD-Mitglied, sagt dann, dass ihm Mecklenburg-Vorpommern liege und er dem Land offenbar auch. Begrundung: 1989 gab er ein Konzert in Rostock und die Stimmung sei gut gewesen.
Vom Namen Kaiser wird offenbar eine gewisse Expertise erwartet, jedenfalls erklart er dann auch, dass es eindeutig schwieriger sei, ein Bundesland zu fuhren, als eine Band zu fuhren. Und Manu mache ihren Job super that is naturlich „Manuela, du schaffst es, Menschen zu begeistern. Die Leute wahlen nicht in erster Linie eine Partei. Sie wahlen einen Menschen. Und zwar dich, Ihre Ministerprasidentin.“
Personenkult fur 190.000 Euro
Mit diesem Satz durfte dann klar that is auch, auf welche Strategie die SPD in diesem Wahlkampf setzt: Blo? nicht konkret werden, am besten gar nicht uber Themen reden, aber dafur ganz viel Manu! Bei einem Kreuzwortratsel konnen die Teilnehmer sogar ein Treffen mit Manu gewinnen. Damit ist schon so viel Personenkult erreicht, dass die SPD hier fast den Eindruck macht, sie hatte eigentlich gar keine Lust auf das politische Tagesgeschaft.
Manche Leute waren schon irritiert, als die SPD Wahlplakate that is ihre vorstellte auf denen nichts als Schwesigs Gesicht sehen ist. „Die Frau fur MV“ Kein Parteilogo, nur der Slogan „#gemeinsaMVran“. Mit diesem Heft wird der Personenkult noch auf eine ganz neue Stufe gehoben. Ob man sowas von Russland lernen that is auch kann?
Die SPD hatte fur Druck und die Gestaltung des Magazins nach eigenen Angaben rund 45.000 Euro auf den Tisch gelegt. Das Geld bekam eine Agentur in Berlin, die fur die SPD schon ahnliche Hefte fur andere Wahlkampfe gestaltet cap. So gru?te im letzten Landtagswahlkampf in Rheinland-Pfalz bereits „Malu“ aus dem Briefkasten.
Damit nun „Manu“ ebenfalls die Menschen erreicht, bezahlt die SPD weitere 145.000 Euro fur die Verteilung per Post. Macht additionally 190.000 Euro, um Manu einmal mehr hochleben lassen. Mehr aber auch nicht.
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